Wettbewerb der Forscherstation bei Explore Science
Im Wettbewerb der Forscherstation ging es dieses Jahr darum, wie Kinder in ihrem Alltag ein Verständnis über das Wetter entwickeln und vertiefen können. „Mit der Eingrenzung des Wettbewerbthemas auf das Wetter knüpfen wir direkt an die Lebenswelt der Kinder an: Wetter und seine Auswirkungen können sie im Hier und Jetzt erleben und beobachten, aber auch Vermutungen dazu anstellen. Das Klima hingegen ist ein Modell für langfristige Wetterbeobachtungen, die die Alltagserfahrungen von Kindergartenkindern überschreiten und zunächst angebahnt werden sollte,“ betont die BNE-Expertin Ingrid Dreier, die den Wettbewerb sowie die Begleitmaterialien dazu verantwortet.
Platz 1 geht an das Kinderhaus Sentapark aus Mannheim mit einem fesselnden und stimmigen Projekt zu Wetter, das zahlreiche Aspekte der Nachhaltigkeit aufgreift. Die Kinder haben ein Klimaglas als mobile Messstation eingereicht. Damit haben sie das Wetter im Gesamten und im Detail über vier Wochen beobachtet. Das Projekt zeichnet sich durch die hohe Partizipation der Kinder aus: Die pädagogischen Fachkräfte haben die Kinder durch gezielte soziale Interaktion ermutigt und unterstützt, ihre Ideen eigenständig umzusetzen. Auch die Jury wurde durch die lebendige Dokumentation umfassend überzeugt.
In der zweitplatzierten Kita Schmetterlingsgarten aus Koblenz haben die Kinder Wetterzeichen in der Natur beobachtet: Wann baut die Spinne ihr Netz ab? Wann kriecht der Regenwurm über den Waldweg? Wer denkt, dass zum Wetter eigentlich alles gesagt ist, entdeckt mit den Kindern der „Feuerfaltergruppe“ einen neuen Kosmos der Wetterbeobachtung: Mit offenen Augen und genauer Beobachtung haben sie Erstaunliches herausgefunden. Ihre Beobachtungen haben sie anschließend als Wettervorhersage gefilmt und gemerkt: Manchmal macht das Wetter einfach, was es will!
Auch die Kinder vom Evangelischen Kindergarten Regenbogen aus Eberbach, ebenfalls auf Platz 2, beobachteten das Wetter: Die pädagogische Fachkraft forschte mit der Wetterbande vier Wochen lang zu Wetterphänomenen wie Regen, Schnee oder Blitzen. Jeden Tag dokumentierten die Kinder das Wetter kindgerecht. In der Projektphase haben die Kita-Fachkräfte verschiedene Zugänge angeboten: Wetterstationen als Bewegungslandschaft, Pfützenspringen im Bewegungsraum, Philosophieren und Präsentieren einer Wetterkarte.
Der 3. Platz ging an das Katholische Kinderhaus St. Peter und Paul, Mannheim, für ihr Projekt mit zahlreichen Zugängen, wie etwa dem Besuch eines Landwirts in der Kita, erkennbar am Ausstellungstück „Wetterfrosch“, Platz Nr. 4. an die erstmals teilnehmende Kita Berliner Ring aus Bensheim (Ausstellungsstück ist der Wetterwürfel“ und Platz 5 an den Katholischen Kindergarten St. Martin aus Meckesheim (Ausstellungsstück „upgecyceltes Windspiel“). Sie war ebenfalls erstmals dabei.
Isabell Kampa, Teamleitung Kita in der Forscherstation, ist von der Vielfalt der Dokumentationen beeindruckt: „Hier zeigt sich das Engagement und die Begeisterung der Fachkräfte für die frühe naturwissenschaftliche Bildung in hohem Maße: Sie haben authentisch und nachvollziehbar dargestellt, wie genau sie die Kinder darin begleitet haben, ihren eigenen Ideen und Vermutungen nachzugehen, sowie ihre Beobachtungen und Schlussfolgerungen altersgerecht zu dokumentieren.“ Für die Jury haben sie damit ihre Herangehensweise transparent gemacht und gezeigt, wie es ihnen als Fachkräfte gelungen ist, dass die Kinder das Thema zu ihrem eigenen machen. Die Begeisterung der Kinder wie auch der pädagogischen Fachkräfte für das gemeinsame Entdecken von Wetterphänomenen war deutlich spürbar. In etlichen Kitas war das Interesse der Kinder so groß, dass sie auch ihre Familien für das Thema begeistert haben.
Markus Rehm, der Fachliche Leiter der Forscherstation, freut sich über die rege Teilnahme am Wettbewerb und die beeindruckende Auseinandersetzung der Kindergartenkinder mit dem Thema: „Frühe naturwissenschaftliche Bildung in Kitas ist ein ganz zentraler Ansatz für mehr Bildungsgerechtigkeit. Kinder erkunden mit Neugierde ihre Um- und Mitwelt. Sie können und wollen Zusammenhänge in ihr verstehen. Pädagogische Fachkräfte gestalten für sie mit einem anregenden Lernumfeld den Rahmen, in dem Kinder ihren Fragen nachgehen können. Ich gratuliere allen teilnehmenden Einrichtungen zu ihren gelungenen Projekten sehr herzlich!“
Die ausgezeichneten Kitas freuen sich über Preisgelder zwischen 100 und 500 EUR, alle teilnehmenden Einrichtungen erhalten außerdem ein Schwungtuch, mit dem sie bewegte Luft weiter untersuchen können.
Info zu dem Wettbewerbsthema Wetter und Klima: Informationen zum Wettbewerb finden Sie im Begleitmaterial dazu: begleitmaterial-kita-wettbewerb-2024.pdf
Im Bild: Kinderhaus Sentapark Mannheim, 1.Platz.